Auch wenn sie noch so jung
sind, haben sie bereits einige Jahre an "Pfeif-Erfahrung"
gesammelt. Verena pfeift schon seit 2002, Lena seit
2004. 2005 sind sie als Gespann im Förderkader
des Bezirks Gießen aufgenommen worden. Ab der
kommenden Saison 2007/2008 werden sie im Jungschiedsrichter-Förderkader
des HHV hessenweit pfeifen. Lena und Verena sind ehrgeizig
und freuen sich auf diese neue Aufgabe.
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" Da wir beide nicht
in einem 'gemischten' Gespann
pfeifen wollten, hatten wir
keine andere Wahl ;-)" |
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Auf die Frage wie sie denn zueinander gefunden haben,
antwortet Lena: "Wir haben zwar zu der Zeit für
den gleichen Verein, Kleinlinden, gepfiffen und wohnten
auch im gleichen Ort, aber eigentlich wurden wir beim
Lehrgang zugeteilt. Da wir beide nicht in einem „gemischten“
Gespann pfeifen wollten, hatten wir keine andere Wahl.
;-)"
Wie so oft bei Schiedsrichterkarrieren wollte man ursprünglich
eigentlich nicht Schiedsrichter werden. Lena fing dann
doch aufgrund "familärer" Vorbelastung
an (Lenas Vater war u.a. Regionalligaschiedsrichter
und Bezirksschiedsrichterwart) und Verena brauchte den
Schiedsrichter für ihren Trainerschein.
Wenn man Lena und Verena "auf der Platte"
sieht, merkt man, dass sie Spaß am Pfeifen haben
und die Sache ernst nehmen. "Es gibt immer wieder
schöne Erfahrungen beim Pfeifen", so Verena.
"Nach einem Jugendspiel (mJB, BOL) in Münzenberg/Gambach
wurden wir auch im Bericht in der Zeitung als gutes,
junges Gespann namentlich erwähnt. Das hat uns
sehr gefreut. Außerdem pfeifen wir gerne technisch
hochwertige Spiele, in denen unsere Entscheidungen sofort
akzeptiert werden und ein gutes Klima herrscht."
Natürlich gibt es auch (leider) immer mal wieder
schlechte Erfahrungen. Lena erinnert sich: "Bezüglich
der Zuschauer fallen uns spontan einige Spiele ein.
Das bis jetzt schlimmste Spiel war das letzte Saisonspiel
Pohlheim gegen Rechtenbach, BOL Männer. Die Akzeptanz
hat auf beiden Seiten gefehlt und als es dann fast zu
einer Schlägerei kam, hatten wir keine Chance noch
einzugreifen. Dazu muss man auch sagen, dass am letzten
Spieltag, wenn es um nichts geht, hemmungslos, unfair
und rücksichtslos gefoult wird. Wir können
uns gut vorstellen, dass dies schon vor dem Spiel geplant
wird und eine bedeutsame, folgenreiche Strafe eben auch
nicht zu erwarten ist."
Sowohl Lena als auch Verena sind noch aktive Handballerinnen
und spielen zusammen bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen
in der der Oberliga. Ist man Schiedsrichter, so verändert
das oft die eigene Einstellung zu den Schiedsrichtern,
wenn man selbst spielt.
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" Man hält sich
zurück mit dem Wissen über die Schwierigkeit
Entscheidungen zu treffen und auch Situationen
zu erkennen." |
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"Vor unserer Tätigkeit als Schiedsrichter
waren wir fair und haben die Entscheidungen von den
Schiedsrichtern akzeptiert. Aber jetzt können wir
uns noch besser in die Lage der Schiedsrichter versetzen
und man kann auch eventuell falsch getroffene Entscheidungen
verstehen und gegenüber Mitspielerinnen verteidigen.",
so die Meinung von Lena.
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Mit Ehrgeiz und Spaß bei der Sache: Lena Klein
und Verena Lukaschik. Foto mit freundlicher Genehmigung
der HSG Großen-Buseck/Beuern (www.hsg-buseck.de)
"Natürlich regt man sich auch mal über
Entscheidungen auf der Spielfläche auf, doch man
hält sich zurück mit dem Wissen über
die Schwierigkeit Entscheidungen zu treffen und auch
Situationen zu erkennen. Oft ist auch unsere Meinung
zu Entscheidungen gefragt, ob als Spieler oder Zuschauer."
fügt Verena hinzu.
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" Und wir glauben, dass
man sich deshalb erstmal umso mehr beweisen muss
als männliche Kollegen." |
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Handballschiedsrichter ist gewiss keine Dömane
der Frauen. Schiedsrichterinnen müssen oft viel
besser pfeifen als ihre männlichen Kollegen, um
sich die nötige Akzeptanz zu sichern. Das ist auch
der Eindruck von Lena:"Die meisten Spieler sind
zwar erst mal positiv überrascht, dass sie von
einem Frauengespann gepfiffen werden, aber spätestens
beim zweiten Mal überwiegt dann die Skepsis. Und
wir glauben, dass man sich deshalb erstmal umso mehr
beweisen muss als männliche Kollegen. Dazu muss
man auch noch erwähnen, dass oft Frauen ein großes
Problem damit haben."
Auf den Schiedsrichterlehrgängen, wo sie nicht
selten auch die einzigsen Frauen sind, fühlen sich
beide gut aufgehoben. "Auf den Lehrgängen
merken wir keine Nachteile und fühlen uns auch
gut aufgenommen. Wir glauben, dass aber manche Männer
denken, wir hätten Vorteile nur, weil wir Frauen
sind." äußert sich Verena zum Thema.
Außer Pfeifen haben die beiden natürlich
auch noch andere Hobbys. Lena interessiert sich (selbstverständlich)
für Handball, Fitnessstudio, Laufen, Feiern und
Einkaufen. Verenas Hobbys sind Handball, Feiern und
Studium.
Abschließend möchte ich noch wissen, ob
sie schon mal auf der Webseite handballschiri.com waren.
"Wir waren schon öfter auf der Homepage, um
für den Regeltest zu üben. Und können
das auch nur jedem empfehlen.
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"Den Regeltest auf handballschiri.com
können wir jeden zum Üben nur empfehlen." |
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Vielen Dank für das nette Gespräch, und ich
drücke euch die Daumen auf dem Weg nach oben!
Lars Kimpel
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