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Regelklarstellung

Liebe Sportkameraden,
folgende Regelklarstellungen sind für den DHB-Bereich verbindlich (Stand: 01.08.2006, Quelle: www.dhb.de):

1. a) Gesichtsmasken
Im Spiel sind grundsätzlich weder Gesichts- noch Teilmasken erlaubt.
1. b) Kniegelenkbandagen aus Hartteilen
Die zur Verwendung vorgesehenen Kniegelenkgestelle/-bandagen mit Metall-/Hartplastikausstattung müssen so gut abgepolstert sein, dass keine Gefährdung für andere Spieler durch direkten Kontakt mit den Hartteilen möglich ist.

2. TEAM-TIME-OUT (TTO) für Mannschaften ohne Offizielle und ohne Auswechselspieler
Das TTO ist auch zu gewähren, wenn Mannschaften ohne Offizielle und ohne Auswechselspieler antreten (oftmals Basisrealität). In diesem Fall kann der „Spielführer“ (wird i.d.R. mannschaftsintern so bestimmt) beim Zeitnehmer aus dem laufenden Spiel das TTO beantragen. Die grüne Karte muss allerdings trotzdem beim Z abgegeben werden. Zu diesem Zweck liegt die Grüne Karte bei dieser Mannschaft sozusagen „herrenlos“ aber griffbereit für einen teilnahmeberechtigten Spieler auf der AW-Bank. Der Z hat diesem TTO-Antrag stattzugeben.
Begründung: Es kommt vor allem in unteren Klassen vor, dass eine Mannschaft nur noch mit 7 Spielern ohne Offizielle antreten kann. Im Interesse des Spielgedankens soll diese regeltechnische TTO-Möglichkeit dieser Mannschaft nicht vorenthalten werden. Außerdem muss einer dieser teilnahmeberechtigten Spieler sowieso seine Unterschrift auf dem Spielprotokoll leisten. Das verweigert ja wohl auch kein SR.

3. Pflichtübernahme durch Unterschrift
Ab 1.8. liegen formelle Mängel im Bezug auf das Spielprotokoll (nichteingetragener Spieler?) und die Besetzung der Auswechselbank (nur Teilnahmeberechtigte dürfen sich dort aufhalten) im Verantwortungsbereich des Sportkameraden, der das Spielprotokoll unterschreibt. Im Normalfall ist das der Mannschaftsverantwortliche. An der Basis kann es vorkommen, dass nur insgesamt 7 Spieler ohne Mannschaftsoffizielle antreten. Ein teilnahmeberechtigter Spieler muss das Spielprotokoll unterschreiben. Er übernimmt somit alle regeltechnischen Pflichten. b) Werden Mannschaftsoffizielle/der Mannschaftsverantwortliche disqualifiziert, sodass kein weiterer Offizieller mehr auf der AW - Bank vorhanden ist, dann muss ein Spieler (meistens der „interne“ Spielführer der Mannschaft) die weitere Verantwortung mit allen Rechten und Pflichten gemäß Regelwerk übernehmen.

4. falsche / fehlerhafte Trikotfarbe
Grundsätzlich haben die SR die Ausrüstung vor Spielbeginn zu kontrollieren! Die nachfolgenden Auslegungen sind mit der IHF abgestimmt.
a) Torwarte müssen gleiche Trikotfarben verwenden: Im BL-Bereich müssen die TW diese Regelung strikt einhalten, ansonsten muss der TW, der mit der falschen Farbe einwechselt, wieder das Spielfeld (ohne Strafe, aber Ballverlust bei laufendem Spiel) verlassen. Die SR müssen diese Farbenregelung VORHER kontrollieren. Gleiches Verfahren gilt in der Schlussphase, wenn ein 7. Feldspieler den TW ersetzt. Auch sein Überziehhemd muss dieselbe Grundfarbe wie die bisherige TW-Farbe haben, ansonsten Ballverlust und zum Auswechseln auffordern.
Erinnerung: Als Wechselfehler kann dies regeltechnisch nur dann geahndet werden, wenn der 7.Feldspieler mit der gleichen Trikotfarbe wie seine Mitspieler einwechselt. Fehlende Nummern/nicht lesbare Nummern können lediglich zur Notiz im Spielprotokoll („fehlende Nummern“...vgl. diverse Dfb und Ordnungen) führen.
An der Basis sollte dies zunächst nicht so streng gehandhabt werden. Hier sollten sich die RV/LV auf eine interne Verfahrensweise einigen. Dennoch sollte das auch an der Basis kein Problem sein, dass TW die gleichen Farben tragen. Ein Überziehhemdchen kostet ebenso nicht mal 10€. Die TW sind natürlich teilnahmeberechtigt, die SR notieren die Regelwidrigkeit im Spielprotokoll; alles Weitere muss die Sportinstanz entscheiden.
b) Spieler vergisst seine Trainingsjacke auszuziehen:
Gelegentlich kommt es mal vor, dass ein Spieler, der z.B. einen 7-m werfen oder überraschend eingewechselt werden soll, vergisst, seine Trainingsjacke auszuziehen. Dieser Spieler ist auf seinen „Fauxpas“ hinzuweisen und zur Beseitigung aufzufordern. Ohne persönliche Strafe wird auf Ballverlust im laufenden Spiel entschieden.

5. Entscheidung durch 7-m-Werfen
Die beteiligten Spieler beider Mannschaften halten sich in der gegnerischen Spielfeldhälfte auf.

6. Verlassen des Spielfeldes
Wenn ein Spieler mit einem Fuß die Spielfläche (Ball innerhalb) verlässt, ohne einen Abwehr-Spieler zu umlaufen, dann ist auf FW für die andere Mannschaft zu entscheiden (eigener Vor-steil), es sei denn, dass er durch seinen Schwung dorthin getragen wurde. Dann geht das Spiel weiter.

7. Klar erkennbare Verzögerung der Freiwurfausführung
Bei JEDER derartigen Situation ist das Warnzeichen „Passiv“ nach der erfolgten Korrektur zu zeigen.

8. Alter des Mannschaftsverantwortlichen
ab 18 Jahre (er muss rechtskräftig „unterschriftsfähig“ sein)

9. Direkter Freiwurf zu Spielende (HZ/Spielende inkl. Verlängerungen)
a) Wird der Torwart bei einer Aktion zu Spielende erkennbar so schwer verletzt, dass er nicht mehr weiterspielen und den direkten Freiwurf abwehren kann, dann soll in dieser Notsituation ein zügiges, beschleunigtes Auswechseln des verletzten Torwartes möglich sein. Die Vernunft hat hier Vorrang. Meistens steht in der Schlussphase sowieso der stärkere TW im Tor. Einem verletzten Abwehrspieler ist ein derartiges Auswechseln nicht gestattet. Die abwehrende Mannschaft hat im Normalfall immer noch mehrere Spieler gegen den einen Werfer.
b) Die abwehrende Mannschaft wechselt - verbotenerweise- z.B. 3 Abwehrspieler nacheinander ein. Gemäß Regel 4:5 kann nur der 1.Spieler für 2` hinausgestellt werden. Die beiden anderen Spieler sollen nach der veröffentlichten IHF-Auslegung "gestoppt" werden (d.h. zurückgeschickt werden, wenn sie sich auf der Spielfläche befinden, und der vorherige Zustand wieder hergestellt werden). In manchen Fällen wird dies sicher komplikationslos möglich sein.
Was ist aber, wenn sich die betroffenen Spieler - evtl. auf "Anraten" des Trainers weigern?
Im Weigerungsfalle soll der SR die betroffenen Spieler bzw. den Trainer/MV zunächst auf die Konsequenz einer möglichen Strafe (= 2`) wegen unsportlichem Verhalten hinweisen. Erfolgt dann kein Einsehen der fehlbaren Spieler/Trainer/MV, muss der SR gegen diese fehlbaren Spieler eine 2`-Strafe aussprechen.

11. Passiv-Warnzeichen ...und was danach?
Bisher war im Regelwerk verankert, dass die angreifende Mannschaft nach Anzeigen des Passiv-Warnzeichens 5 Sekunden Zeit hatte, um mit einer erkennbaren Angriffsaktion zu beginnen. Diese „Orientierungs“-Zahl wurde gestrichen, da es offensichtlich in manchen Ländern Verständnisprobleme und Irritationen gab. Bei uns wird diese 5-Sekunden-Regelung auch weiterhin geschult und angewendet.

12. Ball liegt oder rollt im Torraum
a) Ball liegt im Torraum: der Z pfeift einen Wechselfehler ODER die SR pfeifen wegen eines progressiv zu ahndenden Vergehens. Spielfortsetzung: ABWURF + persönliche Strafe in den genannten Situationen
b) Ball rollt im Torraum: der Z pfeift einen Wechselfehler ODER die SR pfeifen wegen eines progressiv zu ahndenden Vergehens. Spielfortsetzung: FREIWURF für die nicht fehlbare Mannschaft + persönliche Strafe in den genannten Situationen

13. Ball wird durch einen Spieler für den Gegner „nass“ gemacht
Es kommt vor der 7-m-Ausführung gelegentlich vor, dass Spieler/TW der abwehrenden (also 7-m-verursachenden) Mannschaft den Ball bei der Übergabe an den Werfer durch Trikot- oder Hautschweiß bewusst "nass - glitschig" machen. Die betroffenen Spieler sind zunächst deutlich verbal (...mit Abtrocknen des Balles) in die Schranken zu weisen. Wird das danach erneut festgestellt, dann ist mit der Progressionsreihe dieser Unsportlichkeit ein Ende zu bereiten!

14. Durchziehen des Wurfarms gegen passiv-blockenden Abwehrspieler
a) Wenn der Angreifer gegen einen „nur“ blockenden, sich nicht nach vorne bewegenden Abwehrspieler die Wurfhand durchzieht, muss auf Stürmerfoul + mind. 2`-Strafe gegen den Angreifer entschieden werden, wenn der Abwehrspieler mit der Hand am Kopf/im Gesicht getroffen wird.
b) Bewegt sich jedoch der Abwehrspieler aktiv nach vorne, liegt (normalerweise) kein straffähiges Angreifervergehen vor (analog zum normalen Stürmerfoul).
Nach wie vor ist allerdings ein Gesichtstreffer durch den Abwehrspieler immer mindestens mit einer 2`-Hinausstellung zu ahnden. Die Auswirkungen des Gesichtstreffers sind stets zu berücksichtigen.

15. Erinnerung: Ballfangnetze im Tor
Solche zusätzlichen Fangnetze müssen dann aber auch herabhängen/funktionsfähig sein und dürfen nicht verknotet sein (...damit z.B. ein ins Tor fliegender Ball schneller herausgeholt werden kann). Vor dem Spiel muss das kontrolliert werden. Betroffene Torwarte sind im laufenden Spiel zur Beseitigung aufzufordern.

gez. Peter Rauchfuß, Hans Thomas
DHB-SR-Ausschuss

 

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Index

Regeltechnische /- taktische Anweisungen 2006/2007
Regelklarstellung

Regel 1 - Die Spielfläche
Regel 2 - Spielzeit, Schlusssignal, Time-out
Regel 3 - Der Ball
Regel 4 - Mannschaft, Auswechslung, Ausrüstung
Regel 5 - Der Torwart
Regel 6 - Der Torraum
Regel 7 - Spielen des Balles, passives Spiel
Regel 8 - Regel-widrigkeiten und Vergehen
Regel 9 - Der Torgewinn
Regel 10 - Der Anwurf
Regel 11 - Der Einwurf
Regel 12 - Der Abwurf
Regel 13 - Der Freiwurf
Regel 14 - Der 7-m-Wurf
Regel 15 - Allg. Anweisungen zur Ausführung der Würfe
Regel 16 - Die Strafen
Regel 17 - Die Schiedsrichter
Regel 18 - Zeit-
nehmer und Sekretär
   
IHF-Handzeichen
   
Erläuterungen zu den Spielregeln
1. Freiwurf-Ausführung nach dem Schlusssignal (2:4-6)
2. Time-out (2:8)
3. Team-Time-Out (2:10)
4. Passives Spiel (7:11-12)
5. Unsportliches Verhalten (8;4, 16:1c, 16:3e)
6. Grob unsportliches Verhalten (8:6, 16:6c)
7. Anwurf (10:3)
8. Definition einer "klaren Torgelegenheit" (14:1)
9. Unterbrechung durch den Zeitnehmer (18:1)
   
Auswechselraum-
Reglement
   
Richtlinien für Spielflächen und Tore